HomeKontaktImpressumDatenschutzSitemap Mitgliederbereich
Aktuelles
Aus dem Verband
Pressezentrum
Mediathek
Pressemitteilungen
Pressebilder
Pressearchiv
Aus den Medien
Aus der Forschung
Neuerscheinungen
Termine
Sonstiges
Publikationen und Bestellungen
Wir über uns
Rauchschutz
Tageslicht
Lüftung
Lichtkuppeln
Lichtbänder
RWA
Wärmeabzug
Eurolux
vfdb Ref. 14
Feuer und Rauch
 
 

Expertengespräch über Tageslichtnutzung in Bildungsstätten

Detmold – Auf Einladung des FVLR Fachverband Lichtkuppel, Lichtband und RWA e.V. trafen sich jetzt sieben Fachexperten in der Akademie Mont-Cenis in Herne, um über den Einfluss der Beleuchtung in Klassenräumen auf den Lernerfolg der Schüler zu diskutieren. Der FVLR setzt damit seine Fachgespräche über die positive Wirkung von Tageslicht fort.
In seinem Eingangsstatement forderte Dipl.-Ing. Wolfgang Cornelius, Referent des FVLR, eine ausreichende Beleuchtung der Klassenräume mit Tageslicht, um eine lernförderliche Umgebung zu schaffen. Er begründete seine Haltung mit den Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen. So zeige die Studie „Daylighting in Schools – An Investigation into Relationsship between Daylighting and Human Performance“, die an über hundert Schulen in den USA durchgeführt und 1999 veröffentlicht wurde, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen Tageslichtbeleuchtung und besseren schulischen Leistungen gibt. „Beispielsweise waren die Schüler aus den Klassenräumen, die am besten mit Tageslicht ausgeleuchtet wurden, in Mathematiktests 20 Prozent und in Lesetests 26 Prozent besser als die Schüler aus den Klassenräumen mit der geringsten Versorgung an Tageslicht“, erklärte Cornelius. Eine vergleichende Studie aus Schweden aus dem Jahre 1992 unterstreicht in ähnlicher Weise, dass soziales Verhalten und schulische Leistungen in einer mit Tageslicht versorgten Umgebung positiv miteinander korrespondieren.
Der wissenschaftliche Leiter des Ergonomic Instituts für Arbeits- und Sozialforschung in Berlin, Dr.-Ing. Ahmet Çakir, kommt auf Grund eigener Forschungsergebnisse zur Tageslichtnutzung zu dem Schluss, dass die Erkenntnisse aus den USA auf deutsche Verhältnisse übertragbar sind. Architekt Martin Hütténes aus Mülheim an der Ruhr verwies auf die leeren Kassen der Schulträger, die bisher nur zu oft Minimallösungen im Schulbau zuließen und verhinderten, dass ein verstärkter Tageslichtaspekt bei Neubauten berücksichtigt werde. Als Lösung dieses finanziellen Problems schlug Dipl.-Ing. Ernst-Thomas Reuther den kostengünstigen Einbau von Oberlichtern vor. Damit könnten sogar in mehrstöckigen Schulgebäuden zumindest Aufenthaltsräume, Lehrerzimmer und Treppenhäuser mit Tageslicht versorgt werden. Dass ein Paradigmenwechsel zugunsten des Tageslichts vielerorts bereits einsetzt, bestätigte der Ökologiebeauftragte an Essener Kliniken, Dr.-Ing. Johannes Watterot. So würden z.B. auch Operationssäle zunehmend aus Tiefgeschossen verbannt und mit Fenstern versehen, um Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der OP-Teams durch eine Ausblickmöglichkeit zu verbessern.
Insgesamt nahmen sieben Experten an dem Gespräch teil. Alle stimmten darin überein, dass mehr Beleuchtung mit Tageslicht an deutschen Bildungsstätten wünschenswert und machbar ist, da sie sowohl die Motivation und Aufmerksamkeit als auch die Lernleistung der Schüler beträchtlich steigert.
 
  21.5.2002